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Gute Wirtschaft? – 50.000 Menschen leiden unter extremer Armut 92.000 sind davon bedroht

Kanarische Inseln – Sowohl die kanarische Regierung als auch das Rote Kreuz der Kanaren haben am Dienstag bei einer Sitzung festgestellt, dass die Armut auf den Inseln im Atlantik trotzt der gestiegenen Wirtschaftsdaten weiterhin prekäre Ausmaße hat. Geschätzt wird, dass rund 50.000 Menschen auf den Kanarischen Inseln unter „extremer Armut“ leiden. Der Hauptgrund dafür ist auch die Arbeitsplatzunsicherheit, denn viele der neuen Arbeitsplätze sind befristet. Hinzu kommt der Faktor Gehalt, denn die Menschen, die einen Job gefunden haben verdienen in der Regel so wenig, dass sie trotzdem zum Roten Kreuz gehen um sich unterstützen zu lassen, weil das verdiente Geld einfach nicht zum Leben reicht.

Zwar bestätigten sowohl Regierung als auch Rotes Kreuz dass die Zahl der Arbeitslosen weiter Rückläufig ist, aber „wir müssen die Qualität der Beschäftigung anheben“, damit meint man unbefristete Arbeitsplätze mit einem Gehalt welches den Menschen auch zum Leben reicht. Die Kanarischen Inseln gelten in spanischen Medien oft als „Musterschüler“ im Bereich der Arbeitsplatzschaffung, aber das Rote Kreuz kann dem nicht beipflichten solange die Menschen trotzdem auf Hilfe angewiesen sind.

Man geht auch davon aus, dass die Zahl der Menschen die unter extremer Armut leiden weiter steigen wird, wenn sich an der Qualität der Arbeitsplätze nichts ändert. Zudem bestätigte die Regierung, dass etwa 92.000 Menschen von Armut bedroht sind (laut Schätzung), besonders im Alter zwischen 25 und 40 Jahren. Besonders in der Phase beginnen Menschen das Leben vorzuplanen, was auf den Kanarischen Inseln aufgrund der Arbeitsplätze derzeit kaum möglich ist.

Problematisch ist besonders, dass die Statistiken nur widerspiegeln das die Zahl der Arbeitslosen sinkt und sinkt. Es wird jedoch nicht festgehalten, ob die neuen Arbeitsplätze zum Leben reichen und damit den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Menschen gerecht werden.

Kommentar:
Die Problematik will die Regierung angehen, es gelang schon der Vorgängerregierung nicht, wirklich etwas gegen diesen Trend zu unternehmen. Man hat eben nur die positiven Statistiken im Blick und ist dann zufrieden, wie z.B. gesunkene Arbeitslosenzahlen und gestiegene Touristenmengen auf den Inseln. Das dies aber alles nicht richtig harmoniert, weil die Touristenmengen besonders bei All-Inklusive deutlich zu hoch sind, fällt bisher niemandem so richtig auf. Auch wenn es immer mal wieder Ansätze gibt dies einzudämmen. – TF

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