San Bartolomé de Tirajana – Das neue touristische Gebiet Costa Afortunada hat es mal wieder in die Medien geschafft, denn es liegt nun tatsächlich ein neuer Urbanisierungsplan für den Süden von Gran Canaria vor. Dieser wurde von Technikern der Firma Gesplan vorgestellt und dient als allgemeine Ergänzung für das Ministerium für Territorialpolitik der Kanarischen Inseln. Der neue Urbanisierungsplan beinhaltet die Gebiete Tarajalillo, Meloneras und Santa Águeda.
In Tarajalillo, das ist die südöstliche Einfahrt nach San Agustín will die Aristokratenfamilie del Castillo eben das neue Touristengebiet Costa Afortunada entstehen lassen. Diverse Villen und fünf Luxushotels will die Familie hier bauen lassen, ein 9-Loch-Golfplatz soll es dann auch noch geben, alles alte Hüte, denn diese Planung gibt es schon seit mindestens 2012. In der Tat gab es einen Rückschlag für diese Planung, denn Ende 2017 wurde ein Gesetz verabschiedet, welches dieses Gebiet als „Rustikal“ eingestuft und damit eine Bebauung unmöglich machte. Die Projektleiter haben die Gemeinde gebeten das Gebiet, welches etwa 2,4 Millionen Quadratmeter umfasst und zwischen der GC-1 sowie GC-500 liegt eine neue Klassifizierung vorzunehmen. Dies scheint nun abgeschlossen zu sein.
Das gesamte Grundstück, welches sich zwischen Bahía Feliz und Playa del Águila befindet, wurde im generellen Urbanisierungsplan von 1996 als Tarajalillo-Lilolandia bezeichnet, damals wurde jedoch kein Entwicklungsprojekt vorgelegt, also auch keine Lizenz beantragt. Im Teilplan PTP9 des Cabildo de Gran Canaria wurde die Planung für 4.600 Betten in diesem Gebiet jedoch aufgenommen.
Ein weiteres Grundstück der Familie del Castillo, Lomo Gordo hinter dem Aqualand in Maspalomas, soll zu einem archäologischen Museum mit Park umgewandelt werden. Ein ähnliches Vorhaben hat die Familie Lopesan mit einem Grundstück in El Hornillo, welches ebenfalls zwischen der GC-1 und der GC-500 liegt, hier soll ein weiterer Freizeitpark gebaut werden.
Lopesan plant zudem zwei weitere Hotels in Meloneras in der sogenannten Zone 2A, dort befinden sich bereits Hotels von Lopesan und ein Golfplatz gleich an der Küste. Weitere Grundstücke besitzt Lopesan auch in der Zone 2B, wo auch die Familie del Castillo und Santa Cazorla einige Grundstücke besitzen, hier können weitere Hotels gebaut werden.
Im Gebiet Santa Águeda in der Nähe von El Pajar besitzen die Familien Lopesan und del Castillo wichtige Parzellen, hier können in der Zukunft auch Hotels errichtet werden. Derzet befinden sich dort große Bananenplantagen und eine Zementfabrik. In La Cometa, bei Pasito Blaco plant der deutsche Geschäftsmann Gerlach ebenfalls zwei neue Hotels.
Allerdings ist noch nicht klar, ob alle Vorhaben tatsächlich umgesetzt werden und wenn, wann das passieren wird. Denn die Dokumente umfassen auch 8.180 Beschwerden und Einwände von rund 11.000 Anwohnern, welche im Zuge der Veröffentlichung im Boletin gesammelt wurden. Von Eigentumsrechten bis hin zu Wohnraummangel ist alles vertreten.
Neben dieser potenziellen Entwicklung dieser Gebiete wurden beispielsweise die Zonen Fataga, Ayacata, La Plata und Cercados de Araña gleich aus dieser Planung ausgenommen, da es hier zu viele Naturschutzgebiete gibt, welche eine Urbanisierungsplanung schwer gemacht hätte und den gesamten Plan hätte zu Fall bringen können.
Der neue Urbanisierungsplan, der denjenigen von 1996 ablösen soll, wird wohl ab Januar in der Gemeinde diskutiert und soll dann so schnell wie möglich abgeschlossen werden.
Die Folgen neuer Hotelbetten haben die Planer allerdings bisher nicht berücksichtigt, der Verfall bestehender Gebiete könnte damit vorangetrieben werden, das darf auch nicht Ziel der Sache sein. – TF
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