Kanarische Inseln – Das Wetter auf den Kanarischen Inseln kommt vielen Menschen in den letzten Monaten verrückt vor, aber laut Jesús Agüere von AEMET ist es das gar nicht. Es ist zwar kälter gewesen in den letzten 6 Monaten, als es üblich war in den vergangenen Jahren, allerdings waren die Jahre 2015, 2016 und 2017 auch extrem warm in dem Winter- und Frühlingszeitraum. Etwa alle vier Jahre kommt es vor, dass dieser Zeitraum auf den Kanarischen Inseln kühler ausfällt als die Jahre dazwischen, dass es nun in den letzten 6 Monaten besonders kühl war, sei auch nicht ungewöhnlich.
Der Referenzzeitraum für die Kanarischen Inseln liegt in den Jahren 1981 bis 2010, in diesem Zeitraum gab es im Winter und Frühjahr eine Durchschnittstemperatur von gerade mal 18°C. So niedrige Temperaturen gab es in den Monaten zwischen Dezember und Juni in den letzten Jahren so gut wie gar nicht, daher denken alle es sei extrem.
Zwar war der Mai der kälteste seit etwa 30 Jahren und im Schnitt erreichte er 16,8°C, was mit -1,2°C zum Durchschnitt auch deutlich niedriger ausfiel, aber die Meteorologen sehen keinen Grund zu behaupten, dass das Wetter verrückt spielt. Auch der Februar war mit -2°C im Vergleich zum Durchschnitt deutlich zu kalt, der Juni ist auf den Kanarischen Inseln schon immer ein Monat gewesen, in dem es nicht sehr sommerlich war, so Agüere.
Seit dem Jahr 1998 sind „rund 80% der Monate wärmer als Normal“, so Agüere weiter, einen durchschnittlichen Anstieg der Temperaturen im Jahresschnitt verzeichnen die Meteorologen eigentlich jedes Jahr, der Klimawandel mit höheren Temperaturen findet also statt. Menschen neigen besonders beim Wetter dazu, negative Erinnerungen (Kälte, Stürme etc.) schnell zu vergessen und schon ein Jahr danach weiß man so gut wie gar nichts mehr.
Allerdings hatte die kühle Luft bisher auch einen positiven Effekt, Frühjahrestürme sind nahezu ausgeblieben, denn „Stürme sind hier nicht angekommen, weil ein Azorenhoch die Luft umleitete“ so Agüere. Das wirklich schlechte Wetter mit Stürmen traf eher das Festland. Das Hoch ließ lediglich die Passatwinde aus Großbritannien und Island sowie Grönland die Kanarischen Inseln erreichen. Des Öfteren gab es besonders im Frühjahr noch schwere Unwetter auf den Kanarischen Inseln, dann wenn warme Luft aus dem Osten auf die kühle Luft aus dem Norden traf, dies blieb bis dato aus. Eine größere Regenperiode brachte aber auch endlich mal viel Wasser, das dringend benötigt wurde, dabei jedoch ohne Verwüstungen wie sonst.
Die Meteorologen gehen aber davon aus, dass der bald beginnende Sommer sich durchsetzten wird und sowohl der Sommer als auch der Herbst wieder überdurchschnittlich warm werden wird. Na dann lassen wir uns mal überraschen. – TF
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