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Zugstrecke auf Gran Canaria aus Corona-Hilfen der EU? Anträge sollen eingereicht werden!

Kanarische Inseln – Die regionale Regierung der Kanaren hat zusammen mit den Inselräten von Teneriffa und Gran Canaria vereinbart, dass man die geplanten Zugprojekte auf beiden Inseln als Motoren zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen und für den ökologischen Wandel hin zur nachhaltigen Mobilität nutzen will. Diese beiden Projekte sollen daher nun über die EU Gelder finanziert werden, die als Coronahilfen vorgesehen sind. Denn diese Hilfsgelder der EU sind an auch solche Zwecke gekoppelt.

Aus diesem Grund wird die Regierung der Kanarischen Inseln die Zentralregierung dazu auffordern, beide Projekte als ein einheitliches Projekt dieser Art in den Wiederaufbauplan der Wirtschaft zu integrieren, um den Schaden durch die Coronapandemie abzufedern. Die Gesamtkosten sollen dann auf 3,85 Milliarden Euro festgelegt werden.

Bei einem heutigen Treffen der entsprechenden Minister der Kanaren und der beiden Inselverwaltungen ging es um die gemeinsame Strategie und Koordination bezüglich dieser beiden Zugprojekte. Beide Zugstrecken sollen auf beiden Inseln jeweils die Hauptstädte mit den touristischen Gebieten im Süden der Inseln verbinden und so täglich 115.000 Menschen transportieren. Dies würde einen signifikanten ökologischen Vorteil mit sich bringen.

Alle drei Minister waren sich einig, dass die Planungen der beiden Zugstrecken so weit fortgeschritten sind, dass man nun versuchen sollte die Geldmittel dafür zu erhalten, damit man mit den Ausschreibungen beginnen könne. Da ein größerer Teil der EU-Gelder genau für solche Projekte gedacht ist, ist man der Ansicht, dass jetzt die passende Zeit dafür ist.

„Wir glauben das die Zugstrecke Gran Canaria und die Zugstrecke Teneriffa alle Voraussetzungen erfüllen, um die Finanzierung in den kommenden Jahren durchzusetzen“, so Sebastían Franquis vor der Presse.

Zugstrecke Gran Canaria

Die Strecke auf Gran Canaria soll etwa eine Länge von 50 Kilometern haben, die teilweise unterirdisch verlaufen soll. Es soll zudem 10 Haltestellen geben und die Fahrtzeit zwischen Las Palmas und Maspalomas soll unter 30 Minuten liegen. Die Nachfrage pro Tag wird auf etwa 48.100 Passagiere geschätzt, die Baukosten liegen bei 1,65 Milliarden Euro.

Zugstrecke Teneriffa

Auf Teneriffa umfasst das Zugprojekt die Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 bis zum Flughafen Nord und andererseits eine neue Verbindung von Santa Cruz in den Süden der Insel. Die neue Linie soll 7 Haltestellen beinhalten und eine Länge von etwa 80 Kilometern haben. Die geschätzte Fahrzeit beträgt etwa 45 Minuten. Hier liegt die geschätzte Nachfrage bei 67.000 Passagieren pro Tag. Die gesamten Baukosten belaufen sich auf 2,2 Milliarden Euro.

Man vertritt in der Regierung der Kanarischen Inseln sowie bei den Inselräten die Ansicht, dass beide Projekte das neue Rückgrat der nachhaltigen Mobilität der beiden Inseln sein werden. Es ist zudem eine langfristige und tragfähige Alternative auf beiden Inseln. Die Straßen auf beiden Inseln leiden seit Jahren unter dem stetig steigenden Verkehr. Mit den Zugstrecken auf den beiden Inseln könnte man diesem Trend entgegenwirken. Beide Projekte sind so geplant, dass diese nur minimale Auswirkungen auf die Inseln hätten, auch das macht beide Projekte sehr nachhaltig. „Beide Projekte werden teil der Großbuchstaben des Reaktivierungsplanes der Kanarischen Inseln sein“, so Franquis.

Warum muss Madrid das Geld beantragen?
Da Spanien 140 Milliarden Euro aus dem Coronafond erhalten wird, wovon 72 Milliarden Euro als nicht rückzahlbare Summe feststehen und die Gelder teilweise Zweckgebunden sind, ist Madrid dafür verantwortlich diese Zweckbindung gegenüber der EU darzustellen. Angesichts dieser Anforderungen muss die Zentralregierung in Madrid den Zugang zu den europäischen Mitteln beantragen, indem diese die Reformpläne und Investitionspläne für Projekte die im Zusammenhang mit ökologischem und digitalem Wandel stehen vorlegt. Zudem muss die Regierung in Madrid diese Pläne ebenfalls als nachhaltig bewerten.

Die drei lokalen Regierungen wollen nun das Strategiepapier ausarbeiten und im September nochmals zusammensitzen. Dann soll das gesamte Projekt fertig ausgearbeitet sein und noch vor dem 30. Oktober 2020 in Madrid eingereicht werden, damit man rechtzeitig ist, um in den Investitionsplan aufgenommen zu werden. – TF

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