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Pläne, um mehr „digitale Nomaden“ auf die Kanaren zu locken, konträr zum Verbot von Ferienvermietungen…

Wo sollen diese dann übernachten?

Kanarische Inseln – Das Tourismusministerium hat neben dem neuen Gesetz für die touristische Vermietung noch ein neues Thema auf der Agenda, denn laut einer Aussage der Ministerin, Jessica de León, in einem parlamentarischen Ausschuss plant man, noch mehr „digitale Nomaden“ auf die Kanarischen Inseln zu locken. Dies soll mit EU-Fördergeldern in Höhe von 700.000 Euro passieren. Etwas, dass in den sozialen Medien für massive Kritik sorgt. Die Anfrage kam vom Abgeordneten Raúl Acosta (AHI) im Parlamentsausschuss.

Für Acosta bietet diese Art von Tourismus einen „Mehrwert“, denn diese können dazu beitragen, dass die „weniger besiedelte Inseln wie beispielsweise El Hierro höhere Einnahmen durch diese Touristen generieren können“. Sie schätzt, dass diese Einnahmen bis zu „dreimal mehr“ sein könnten. Für Sie ist ein Tourist aus dieser Kategorie „zwanzig oder dreißig Mal mehr wert als ein herkömmlicher Tourist“. Acosta ist aber auch der Ansicht, dass über diese Art von Tourismus „eine ruhige und reflektierte Debatte“ notwendig ist. Denn dies „kollidiert mit einem anderen kontroversen Thema, der Ferienvermietung“. Genau dies merkt man auch in den sozialen Medien.

Einer „ruhigen Debatte“ pflichtete auch die Ministerin bei. Derzeit würden „alle Spielarten des Tourismus wahllos aufgegriffen“ und vermischt. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass allein im Jahr 2022 rund 86.000 „digitale Nomaden“ auf den Kanaren waren, die einen Umsatz von 167 Millionen Euro generiert haben. „Sie beleben die Orte, die sie besuchen, sie bieten einen großen Mehrwert für das Tourismusmodell der Inseln, mit längeren Aufenthalten von durchschnittlich etwa 28 Tagen und mit einer stärkeren Integration und Interaktion mit der lokalen Bevölkerung“, sagte die Ministerin.

Damit mit den 700.000 Euro auch das erreicht wird, was man will, sollen spezielle Maßnahmen ergriffen werden, damit die „digitalen Nomaden“ auf den Inseln verteilt gastieren. Man will insbesondere die kleineren Inseln mit dieser Art von Tourismus bewerben.

Meinungen und Kritik zu digitalen Nomaden
Die Meinungen und Kritikpunkte gehen, wie bei vielen Themen, auseinander, dabei sind sich viele einig, dass gerade jetzt, wo man die Ferienvermietung immer mehr bescheiden will, das falsche Signal ausgesendet wird. Denn ein „digitaler Nomade“ bucht in der Regel für den langen Aufenthalt kein Hotel, sondern eben eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus. Wenn diese wegfallen, müssten die digitalen Nomaden über den normalen Mietmarkt bedient werden, was wiederum zu noch drastisch steigenden Mieten führen könnte. Genau das Gegenteil von dem, was das Ministerium mit dem Gesetz zur touristischen Vermietung eigentlich erreichen will.

Es wird ein Spagat, den man anscheinend nicht schaffen kann, denn ausgerechnet digitale Nomaden sind in den meisten Augen der Bevölkerung ein zunehmendes Problem für den Mietmarkt der Kanaren. – TF

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