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Spekulanten bieten 30.000 Euro pro Wohneinheit im Süden von Gran Canaria

San Bartolomé de Tirajana – Die Verunsicherung durch das Tourismusgesetz und den PGO der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana ruft Spekulanten auf den Plan. Die Preise für Apartments und Bungalows in den touristischen Zentren sinken, da man nicht weiß was man mit der Immobilie noch anfangen kann. Spekulanten bieten den derzeitigen Eigentümern den Kauf der Immobilie an, der Preis ist allerdings ein Witz, dafür könnte man nicht mal ein Auto im High-End-Bereich erwerben, denn pro Wohneinheit werden derzeit 30.000 Euro geboten.

Die Rechtslage derzeit so ungewiss, dass die Spekulanten damit tatsächlich erfolg haben, denn die Reaktionen der Besitzer ist unterschiedlich. Verschiedene Faktoren werden bei der Entscheidung berücksichtigt, jüngere Menschen, die die Immobilie geerbt haben verkaufen in der Regel schneller um die „Last“ loszuwerden, Ältere Menschen wollen den Lebensabend hier zu ende verbringen und weigern sich in den meisten Fällen. Dabei gehen die Spekulanten bewusst auf die Ängste der Bürger ein, ob diese nun zutreffen oder nicht. Man spielt mit den Gedanken, der Angst einer Zwangsenteignung oder der gesetzlichen Vorgabe zu renovieren und die Kosten dafür zu tragen. Alles Themen, die die Besitzer fürchten.

Bereits seit 2013 sind Spekulanten am werk und verunsichern die Bürger, da in dem Jahr die erste Verschärfung des Tourismusgesetzes in Kraft trat. Nun seit der erneuten Verschärfung ist es für Besitzer noch unsicherer geworden und die Spekulanten schießen wie Pilze aus dem feuchten Waldboden.

Ziel der Spekulanten ist es in der Eigentümergemeinschaft einer Anlage die Mehrheit zu erringen, ähnlich wie bei einer feindlichen Übernahme an der Börse, sie konzentrieren sich derzeit noch auf Anlagen die in einem guten allgemeinen Zustand sind, vornehmlich in Playa del Inglés. Das aktuelle Gesetz würde dazu führen, wenn die Spekulanten die Mehrheit an einer Anlage haben, könnten sie diese Kernsanieren und in diesem Moment wäre die volle touristische Nutzung gesetzlich vorgeschrieben und die Eigentümer müssten die Wohneinheit „aufgeben“.

Sollten Eigentümer zögern, wird ihnen sogar direkt gesagt „irgendwann müssen Sie aufgeben“. Dabei kommen die Spekulanten eher illegal an die Daten der Eigentümer, die Daten werden weitergegeben ohne Zustimmung der Eigentümer.

Man sollte auf ein solches Angebot nicht eingehen und am besten mit der Eigentümergemeinschaft überlegen wie man diese Spekulanten loswerden kann. Denn wenn diese einmal den „Fuß in der Tür“ haben wird es schwer diese wieder los zu werden. – TF

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