Gran Canaria – Der Freispruch des Boxtrainers Youssef Santana alias „Kid Telde“ bezüglich des sexuellen Missbrauchs von mindestens 4 Jugendlichen im Dezember 2020 wurde vom obersten kanarischen Gerichtshof bestätigt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von 34 Jahren gefordert. Der Grund für den Freispruch ist nicht, dass die Taten nicht begangen wurden, sondern dass diese verjährt waren. Das maximale Zeitfenster für sexuellen Übergriff vom Zeitpunkt der Tat bis zur Anzeige darf 10 Jahre nicht überschreiten, die letzte Tat fand aber im April 2002 statt und die Anzeige ging im Jahr 2013 ein, also 11 Jahre später.

Die anderen Anklagepunkte mussten auch fallengelassen werden, da es hier „nur“ um Missbrauch von Schutzbefohlenen ging, da liegt die Frist bei „nur“ fünf Jahren. In keinem der Fälle wurde die Frist eingehalten, sodass dem Gericht in Las Palmas im Dezember keine Wahl blieb, als die nachgewiesenen Taten nicht anzuerkennen und die „Kid Telde“ freizusprechen. Dies bestätigte nun auch der oberste Gerichtshof der Kanarischen Inseln.

In diesem Fall ist die Justiz machtlos gewesen, auch wenn es keine Gerechtigkeit bedeutet, denn alle Taten seien zweifelsfrei nachweisbar gewesen, stellte das Gericht fest. – TF

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