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Kommunikationsfehler wegen Flugzeugabsturz vor Gran Canaria soll untersucht werden

Gran Canaria – Die Meldung über den angeblichen Flugzeugabsturz vor der Küste von Gran Canaria, die am vergangenen Donnerstag in Windeseile durch die europäischen Medien gegangen ist, wirft einige Fragen auf, die besonders die Kommunikation der Rettungsdienste betreffen. Dank des Kurznachrichtendienstes Twitter war diese Information schneller um den Globus, als den Verantwortlichen lieb sein konnte, um 15:01 Uhr twitterte die Notrufzentrale 1-1-2 „Canarias Controll bestätigt Wasserung eines Flugzeuges etwa 2 Meilen vor der Küste von #GranCanaria, nahe Jinamar“.

Etwa sechs Minuten später wurde die Ministerin für öffentliche Arbeiten, Ana Pastor auf Teneriffa informiert, dies sich zu derzeit bei einem Treffen mit Journalisten befand. Die Information wurde von der Flughafengesellschaft AENA an die Ministerin gegeben. Jedoch wurde hier gesagt, dass es einen Flugzeugabsturz von Gran Canaria „gegeben haben könnte“.

Zu dem Zeitpunkt liefen die Informationen in der Notrufzentrale weiter zusammen, sowohl Polizei, als auch der Flughafen und die Fluglotsen haben bezeugt, dass eine Flugzeug ins Meer stürzte. Zudem gab es die Bestätigung, dass kurz zuvor eine große Maschine (Boing 737) in Gelb (TuiFly) den Flughafen verlassen hatte, also durchaus möglich das nach dem Start etwas schief gegangen sein könnte.

Jedoch wenige Minuten später am die Gewissheit in der Notrufzentrale, falscher Alarm! Es handelte sich nur um einen Schlepper, der ein anderes Schiff an einem Kran befestigt hatte. Von größerer Entfernung konnte man diese Umrisse problemlos als notgewassertes Flugzeug identifizieren.

Wie es zu den Verwirrungen kam:
Die Notrufzentrale bekam eine Information von einem Polizisten vor Ort, dass „ein Flugzeug im Meer gelandet“ sei. Daraufhin hat man den Flughafen kontaktiert. Die Person am anderen Ende des Telefons hat ungläubig erwidert, dass „keine Maschine vom Radar verschwunden ist, aber sollte dem so sein muss unverzüglich See- und Luftrettung eingeschaltet werden“.

Kurz darauf gab es einen Anruf vom Flughafen in der Notrufzentrale, ein Terminal, das ausschließlich für Notfälle reserviert ist, stehe mit „allen Mitteln zur Verfügung, um bei der Rettung der Boing 737 zu helfen“. Ein weiterer Anruf des Flughafens, aus dem Tower, in der Notrufzentrale bestätigte, dass „letzte Flugzeug welches den Flughafen verlassen hat war gelb und eine große Maschine“.

Alle beteiligten haben bekräftigt, dass man korrekt gehandelt habe, denn wäre es tatsächlich zu einer solchen Katastrophe gekommen hätte „jede Sekunde gezählt, um über Leben und Tod zu entscheiden“, sagte Mario Otero von Aena. Ähnlich äußerte sich auch Ferdinand Marian, der Sprecher des Berufsverbandes der Lotsen (Aprocta), „man kann den Verdacht auf einen Flugzeugabsturz nicht außer Acht lassen“.

Der Übeltäter, der Tweet
Einen Kritikpunkt gibt es jedoch in dem ganzen Ablauf, den Tweet, den die Notrufzentrale um 15:01 Uhr versendet hatte. Aena hat nach eigenen Angaben „streng nach Protokoll“ gearbeitet und weist jede Schuld von sich. Mario Otero ist auch davon überzeugt, dass die Notrufzentrale 1-1-2 ebenfalls „streng nach Protokoll gehandelt hat, außer bei dem Tweet.

Der Leiter der Notrufzentrale, Luis Santacreu verteidigte diese Vorgehensweise jedoch, die Informationen kamen aus Kanälen mit „maximaler Zuverlässigkeit“, einschließlich des Flughafens selbst. „Es wäre töricht an diesen Informationen zu zweifeln“. Zudem sein man auch der erste gewesen, der nach 30 Minuten gemeldet habe, dass es sich um einen falschen Alarm handelt.

Der Regierungssprecher der Kanarischen Inseln, Martin Marrero betonte, dass es sich nicht lohnt, darüber zu streiten, denn man kann in aller Ruhe die Tonbandaufnahmen anhören und ermitteln, ob irgendjemand tatsächlich falsch gehandelt habe. Zudem wies er darauf hin, dass zum Zeitpunkt der Information an die Ministerin ein Dutzend Medienvertreter anwesend gewesen sind, die diese Nachricht ebenfalls mitbekommen haben.

Die PP möchte eine Untersuchung einleiten, dies bestätigte die Sprecherin der Fraktion im Parlament. Um solche Fehler in der Zukunft zu vermeiden und um ggf. ein besseres Kommunikationsprotokoll anfertigen zu können, wie es in der Mitteilung heißt.

Unsere Meinung:
Fehler passieren überall, in diesem Fall ist niemandem etwas passiert, auch nicht dadurch, dass der Fehler gemacht wurde, nur unzählige Journalisten tippten sich die Finger wund, um der Erste zu sein, der es vermeldet. Ob die Notrufzentrale den Tweet tatsächlich sofort verfassen musste, darüber kann man sich tatsächlich streiten. Denn Twitter dient ja nicht zur Koordinierung der Rettungsteams, sonder als Informationsquelle für alle anderen Menschen. Daher hätte die Notrufzentrale tatsächlich den Tweet zurückhalten können. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Flugzeug vor der Küste von Gran Canaria ins Meer gestürzt?! NEIN!, vom 27.03.2014

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