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Spanien testet Coronavirus-Warn-App auf La Gomera

Kanarische Inseln – Die Coronavirus-Warn-App wird auf La Gomera zunächst getestet, bevor diese in ganz Spanien eingeführt wird. Die geplante APP funktioniert dabei ähnlich, wie die APP in Deutschland. Mit anonymen Daten der Handys wird eine Art Netzwerk aufgebaut. Nutzer der APP bekommen einen Warnhinweis, sollte sich ein infizierter Mensch einmal in der Nähe der Person aufgehalten haben. Der Pilotversuch soll in der kommenden Woche starten. Ziel des Projektes ist die Nutzererfahrung der Anwender zu testen und mit den Ergebnissen ggf. das Design nochmals anzupassen.

Wenn der Test abgeschlossen ist, können entsprechende Entscheidungen getroffen werden. Die APP soll dann mit den autonomen Regionen in Spanien verbunden werden. Die Coronavirus-Warn-APP ergänzt damit die bestehenden Maßnahmen in Spanien, um eine erneute Welle zu verhindern. Den Auftrag für die Programmierung erhielt die Firma Indra Solutciones Tecnologias de la Información SLU. Der Preis liegt bei 330.537,52 Euro.

Initiativen in der EU

Sowohl die EU als auch die WHO sind davon überzeugt, dass die Ergänzung durch eine solche Coronavirus-Warn-APP als sehr nützlich anzusehen ist. Diese Apps können dabei helfen die Übertragungsketten zu durchbrechen. Fast alle Länder der EU arbeiten an solchen Warn-Apps. In Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien sind diese bereits auf dem Markt. Spanien liegt weltweit auf dem vierten Platz bei der Nutzung der neuen Apple bzw. Google Schnittstelle. Die EU-Staaten haben sich darauf verständigt, dass alle Apps der Länder kompatibel zueinander sein sollen. Zu diesem Zweck wurde eine Referenzarchitektur in Auftrag gegeben, die es ermöglichen soll, als Brücke zwischen den einzelnen Apps zu dienen.

Die eigentliche Technik dahinter

Die Coronavirus-Warn-App in Spanien verwendet die Bluetooth-Schnittstelle des Smartphones, um eine anonyme Kennung mit anderen Geräten auszutauschen, die sich in der Nähe befinden. Wenn ein gewisser Zeitraum der Zusammenkunft registriert wurde, wird diese gespeichert. Wenn nun ein Nutzer positiv auf COVID-19 getestet wurde, kann er selbst entscheiden, ob er die Warnung über das Netzwerk freigibt. Es ergibt natürlich nur Sinn, wenn die Menschen dies tun würden. Alle gespeicherten Zusammenkünfte werden dann informiert, dass es einen COVID-19-Kontakt gab. Zudem beinhaltet die Warnung dann Informationen darüber, wie man weiter vorgehen sollte.

Bei dem Test auf La Gomera wird neben der Nutzererfahrung auch getestet, ob die Nutzer mit der Technik umgehen können, indem fiktive Erkrankungen in das Netzwerk eingespeist werden. Somit wird das System auch daraufhin getestet, ob es wirklich die Arbeit verrichtet, wofür es gemacht wurde.

Datenschutz stand an erster Stelle

Die spanische Datenschutzbehörde hat an dem Projekt nichts zu bemängeln und wurde von Anfang an involviert. Laut Stellungnahme entspricht die APP den europäischen Datenschutzgrundregeln. Zudem minimiert die APP die Verwendung von personenbezogenen Daten. Die Nutzung der APP ist freiwillig. Die Datenschutzbehörde wird auch den test auf La Gomera überwachen und ggf. Änderungen vorschlagen, sollte dies notwendig werden. Genutzt wird das DP-3T-Protokoll (Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing). Es garantiert die höchsten Sicherheitsstandards für private Daten. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Datenschutzbehörde will angekündigte Tracking-App überprüfen, vom 22.05.2020
APP zur Verfolgung von COVID-19 als Pilotprojekt auf den Kanaren?, vom 21.05.2020
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