San Bartlomé de Tirajana – Die Kommunalwahlen werfen ihre Schatten voraus, denn der Siam Park Gran Canaria, welcher seit Jahren im Süden der Insel geplant wird, steht vor einem neuen Scheideweg. Der Rechtsberater des Unternehmens Loro Parque, Jaime Rodríguuez Cíe gab nun in der Tageszeitung Canarias7 bekannt, dass „wenn Marco Aurelio Pérez wieder Bürgermeister wird, geben wir den Siam Park auf; das Projekt wird scheitern“.
Der PP-Politiker wechselte bei der letzten Kommunalwahl in das Parlament von Gran Canaria, konnte dort jedoch nicht bewirken und will jetzt wieder Bürgermeister der touristischen Gemeinde im Süden von Gran Canaria werden.
Rodríguez Cía erklärte auch, warum man das Projekt dann aufgeben wird. „Wenn das Team von Marco Aurelio Pérez kommt, werden wir das Projekt nicht voranbringen können, denn es gibt keinerlei Vertrauen; er betrügt uns schon seit Jahren“, warnt er nachdrücklich. Der Anwalt der Familie Kiessling wirft dem Politiker vor, alles dafür getan zu haben, um zu verhindern, dass der Siam Park Gran Canaria Realität wird.
Ein Grund, warum man über Pérez so denkt, ist ein Interview des PP-Spitzenkandidaten. Darin erklärte Pérez, dass er den neuen Plan zur Modernisierung und Verbesserung sowie Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit (PMM) „nicht für ein adäquates Mittel hält“. Der PMM wurde aber bereits von der Regierung der Kanarischen Inseln in Auftrag gegeben. Dies würde belegen, dass die Absichten des ehemaligen Bürgermeisters „mit falschen Wahrheiten“ eindeutig sind. Dies ist „eine Täuschung der Öffentlichkeit“, so der Anwalt.
Das wohl komplizierteste Projekt von Gran Canaria
Die aktuelle Regierung von San Bartolomé de Tirajana wollte eigentlich, dass der Baubeginn des Siam Park noch in der aktuellen Amtszeit stattfinden würde. Dies scheiterte jedoch am alten PMM, der nämlich vom obersten Gerichtshof als ungültig eingestuft wurde. Alle Versuche dies abzuwenden scheiterten. Daher muss ein komplett neuer PMM aufgelegt werden, der auch den Anforderungen des Gerichtes entspricht. Im Kern geht es um die Wasser-Ressourcen für den Siam Park.
Alle politischen Institutionen, von der örtlichen Regierung über die Regierung von Gran Canaria bis hin zur kanarischen Regierung sehen den Weg eines neuen PMM als den Besten. Doch Pérez steht alleine da und sieht die gänzlich anders. „Einmal mehr legt er seine gegen das Projekt gerichtete Position offen, weil er nicht frontal vorgeht, sondern sich mit Halbwahrheiten oder in Lügen verheddert“, so der Anwalt Rodríguez.
Es ist das schon bekannte Hin und Her zwischen Marco Aurelio Pérez und allen anderen, die für den Siam Park Gran Canaria kämpfen. Anwalt Rodríguez rechnet vor, dass die öffentliche Verwaltung seit Jahren auf Mehreinnahmen von etwa 22 Millionen Euro pro Jahr verzichten muss. Gesamtinvestitionen von rund 120 Millionen Euro konnten bisher nicht getätigt werden und 600 Arbeitsplätze wurden bisher nicht geschaffen. All dies setzt Pérez nun erneut aufs Spiel. – TF
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