Kanarische Inseln – Dass der Tourismus auf den Kanaren zu „Problemen“ führt, hat wohl mittlerweile jeder mitbekommen. Die Demonstrationen vom vergangenen 20. April 2024 unterstrichen dies eindrucksvoll. Der Sprecher der Initiatoren der Gruppe „Canarias se Exhausta“, Víctor Martín gab kürzlich ein Interview gegenüber EFE. Die Gruppe fordert ein Gleichgewicht zwischen Leben und Tourismus auf den Kanarischen Inseln. Allerdings handelt es sich bei dem Problem „nicht um eines, welches den ländlichen Tourismus betrifft, obwohl es bestimmte ländliche Gebiete, wie Nationalparks gibt, in denen Ferienunterkünfte stark zunehmen“.
Der sogenannte „Turismo Rural“ ist also aus der Sicher der Demonstranten kein allzu großes Problem für die Kanarischen Inseln. Sondern der „Massentourismus, der die Wohnpreise für die einheimische Bevölkerung in die Höhe treibt“, so Martín. Dazu kommt es „an bestimmten Tagen, wie langen Wochenende durch Kurzurlaube, insbesondere in den Städten zu Überfüllungen“.
Auch der Verband gibt dies als unproblematisch an
Die Eigentümer ländlicher Unterkünfte „nutzen alte Häuser, um sie zu restaurieren, sie verbrauchen kein Territorium und wirken sich nicht negativ auf die Städte aus“, verteidigte der Präsident des spanischen Verbands für ländlichen Tourismus (Asetur), Pedro Carreño, gegenüber EFE. Seiner Meinung nach ist der Landreisende „ganz besonders“, er kommt in die ländliche Welt, um etwas über „die Traditionen und die Gastronomie zu lernen, um wandern zu gehen… er sucht Ruhe und die Verbindung mit der Natur“.
Auf die Frage, ob der ländliche Tourismus auch zu Überlastungen führt oder nicht, antwortet er mit einem deutlichen „Überhaupt nicht“ und fügt hinzu, dass dies nicht einmal „1 % des gesamten Tourismus, der auf die Inseln kommt“, ausmacht. Das Statistikinstitut von Spanien (INE) bestätigt dies. Von den 10.672.093 Besuchern im Jahr 2023 entfielen lediglich 84.932 auf den ländlichen Tourismus, davon stammten 47.524 aus dem Ausland und 37.408 aus Spanien.
Diese Art von Tourismus ist das „radikale Gegenteil zum All-Inklusive-Tourismus“, so Carreño weiter. Er denkt, dass mehr Menschen diese Art von Tourismus nutzten sollten, „ich hoffe, dass noch viele kommen werden“.
Fast alle Experten sind sich einig, der ländliche Tourismus ist weder auf den Kanarischen Inseln noch in ganz Spanien ein Problem. Aber ob der ländliche Tourismus außen vor bleibt oder in den Fokus der Veränderung des spanischen sowie kanarischen Tourismusmodells rückt, hängt von der Art der Diagnosearbeit und den ergriffenen Maßnahmen ab. – TF
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